Nach Berechnungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft fehlen den Krankenhäusern monatlich 504 Millionen Euro. 78 % der Krankenhäuser erwarten für das abgelaufene Geschäftsjahr ein negatives Ergebnis. Es wir wohl in den nächsten Monaten zu einem starken Anstieg der Insolvenzen kommen. Die Gesundheitspolitik schaut hier weitgehend tatenlos zu bzw. macht dabei ein perfides Spiel. Bund und Länder schieben sich die Schuld gegenseitig zu. Dabei behaupten alle, dass die Krankenhausreformen unbedingt kommen müssen um ein „unkontrolliertes Kliniksterben“ zu verhindern. Das geplante Krankenhaustransparenzgesetz ist aber ein Schritt, das den Anspruch einer objektiven Transparenz weit verfehlt. Vielmehr soll und wird es dazu führen, dass zahlreiche, vor allem kleinere und ländliche Kliniken geschlossen oder in ambulante Zentren umgewandelt werden. Dies wird zu einer erheblichen Verschlechterung der wohnortnahen Basisversorgung der Bevölkerung vor allem in ländlichen Regionen führen. Genau das Gegenteil tritt dann ein: Die Qualität der Grund- und Basisversorgung der Bevölkerung wird in weiten Teilen schlechter werden. Mit dem weiter geplanten Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz und einer verbundenen Vorhaltepauschale für Krankenhäuser wird ein Etikettenschwindel betrieben. Gleichzeitig reduzierte Fallpauschalen werden weiter den Anreiz liefern, Fallmengen zu steigern um Unterfinanzierungen zu vermeiden. Der Moloch der Bürokratie wird durch weiter sich verkomplizierende Abrechnungsverfahren noch mehr genährt. Aktuell blockieren die Länder das erste Reformgesetz im Bundesrat, Lauterbachs „Revolution“ ist ins Stocken geraten. Allerdings verbirgt sich dahinter eher ein politischer Machtkampf der Parteien, weniger ein echtes Ringen um eine Verbesserung der Reform.

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